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Erinnerungen an ein wunderschönes MTB-Wochenende (25.9.-27.9.09)
Die
Idee zu einem Technik-Workshop nur für Frauen entstand im Frühjahr sicher -
mitten im Wald, als ich mal wieder vor einer Treppe oder Wurzelstück stand,
dass anscheinend nur für Gisela und mich ein Hindernis darstellte. Eine kleine
Umfrage im LSV ergab, dass es einige Interessentinnen für so einen Workshop gab
und auch die Internetrecherche offenbarte, dass wir nicht die einzigen
weiblichen Biker waren, die mit der Fahrtechnik auf Kriegsfuss stehen. Warum sonst
gab es einige Anbieter für „Workshops only for Ladies“? Die Wahl war schnell getroffen:
Team Udo Bölts, das Beste ist gerade gut genug für uns!
Letztes
Wochenende war es dann soweit: 8 Frauen aus der Vorderpfalz (Andrea Krakau,
Jutta Thomé, Ute Ramseier, Beate Willer, Gisela Kipper, Maria Helmstädter,
Sabine Zischkale und Claudia Pareik) machten sich auf den Weg nach Merzalben in
die Südpfalz, um bei Stephan Wagner das MTBiken von Grund auf richtig zu erlernen.
Die Frühankommer haben am Freitag bereits ihre erste Testfahrt gemacht, wobei
Juttas Rad (ein klasse Rad der Marke Rotwild) erstmals gescheut und die Bikerin
abgeworfen hat. Für den Abend haben wir uns mit Sekt eingestimmt, danach ging’s
mit Flammkuchen satt und Dornfelder weiter. Nach sieben Flaschen Wein
(Kommentar von Stephan: „Normalerweise reicht der Wein immer“) war der Vorrat
aufgebraucht und wir sind schlafen gegangen – nicht ohne nachzuforschen, wer
denn der einzige männliche Gast in unserer Unterkunft ist. Wir hatten ja schon
die Befürchtung, dass es ein uns bekannter guter Radfahrer vom LSV sein könnte.
Falls
Stephan gedacht hatte, dass wir am nächsten Morgen mit den Nachwehen des Abends
kämpfen, hat er sich geirrt! Um sieben Uhr waren die ersten Damen schon beim
Joggen und um 8 Uhr saßen alle erwartungsvoll beim Frühstück, dass Dani, die
Lebensgefährtin von Stephan, uns liebevoll gerichtet hatte. So gestärkt saßen
wir alle um 9:30 gespannt im Hof des BIKOTELS und hörten zu, was Stephan uns in
groben Zügen zum MTB zu erzählen hatte. Danach ging’s Richtung Sportplatz um
erste Übungen für die Fahrtechnik zu erlernen. Es war für jeden was dabei, egal
ob Anfänger oder Fortgeschrittene. Stephan war, bis auf die Bremsübung, ganz
zufrieden mit uns. Da sind wir alle durchgefallen. Egal: Wer bremst, hat Angst!
Man glaubt es kaum, aber auch auf einem Fußballplatz kann man eine Distanz von
10 KM zurücklegen - nur mit Technikübungen…
Etwas
erschöpft ging’s zurück zu unserer Unterkunft, wo bereits die Minestrone auf
uns wartete. Nach einer kurzen Mittagspause, wo wir uns die Sonne auf den Bauch
scheinen ließen, wurde es ernst. Die ersten Single Trails warteten auf uns. Es
ging 30 KM rund um den Luitpoldturm und es waren einige knifflige Passagen
dabei. Wer’s nicht glaubt, fragt Ute. Auch ihr Bike hat an einer Stelle
gescheut. Erschöpft, aber richtig zufrieden kamen wir nach Merzalben zurück, wo
Dani schön mit einem warmen Apfelkuchen auf uns wartete. Den im Bauch ging’s in
die Sauna, wo wir Kraft für den Abend tankten. Unsere Gastgeber hatten einen
Tisch im Filmtheater in Rodalben reserviert (Ob sie ihre Ruhe vor uns haben
wollten?). Rodalben war gar nicht so
einfach zu finden ohne NAVI!!!!!!!! Und zurück nach Merzalben war es noch schwieriger,
besonders wenn man Mitfahrer hat, die einem während der Fahrt Gruselgeschichten
erzählen (Stell dir mal vor, da vorn steht einer mit ‚ner Axt im Kopf!).
Der
Samstagabend endete nicht ganz so alkoholgeschwängert wie der Abend zuvor. Zwei
Flaschen Sekt zum Abschluss eines anstrengenden Sporttags sind nun wirklich
nicht allzu viel. Wäre es mehr gewesen, hätte Jutta unseren „Mitschläfer“ nicht
gehört, der verzweifelt versucht hat, ins Haus zu kommen. Nicht dass er zuviel
gefeiert hätte, weil der FCK gewonnen hat… Nein, irgendjemand hat den Schlüssel
innen an der Tür stecken lassen, und das Schloss ließ sich somit nicht mehr
öffnen.
Die
Gruppe hat sich sehr schnell aufgelöst, bis auf ein paar ganz EISENHARTE (ich
verrat nicht wer das war), die sich angeregt über die Intelligenz bei
Handballspielern unterhielten. Kurz vor 1 Uhr war dann wirklich Schluss.
Am
Sonntagmorgen wurden wir etwas unsanft geweckt. Zumindest die, die einen
leichten Schlaf hatten und das Auf und Ab auf der Holztreppe mitbekommen haben.
Das Haus war doch etwas hellhörig. Die ersten Jogger waren auch bald bei 4 °C
kurzärmlig und in kurzen Hosen unterwegs. Das sind halt Ironwomen!!!!!! Die
Brötchen mussten wir diesmal selbst holen, denn Stephan war bereits mit seinem
Sohn in Richtung Sinsheim unterwegs. Wir sind ja flexibel! Wie auch am Samstag
haben wir alle das Frühstück genossen, schließlich hat nicht jede zu Hause das
Privileg, sich an den gedeckten Tisch setzten zu können. Das alleine war schon
die Reise wert! Oder, Mädels?
Um
9 Uhr war Stephan zurück und wir konnten nach kurzen Diskussionen über die
Kleiderfrage pünktlich in Richtung Dahn starten. Ute konnte nicht mit. Der
gestrige Sturz war deutlich als Riesenhämatom oberhalb vom linken Knie sicht-
und spürbar. Die Tour war leicht, nur ein paar einfache Singletrails mussten
bewältigt werden. Der Rest bestand eher aus Radwanderwegen, die letztendlich
auch an das Naturfreundehaus in Dahn führten, wo wir uns an Neuem Wein, Schorle
und Brezeln gestärkt haben. Stephan hat uns eine ganze Menge von sich und
seiner Arbeit als MTB-Guide erzählt und hat im Gegenzug auch eine ganze Menge
über uns, den Verein und unsere Familien erfahren. Böse Zungen behaupten, er
könne jetzt anhand unserer Erzählungen jeder Teilnehmerin den richtigen Ehemann
zuordnen!!
Auch
die schönste Tour geht mal zu Ende und wir mussten zurück. Unterwegs gab’s noch
mal ‚ne Pinkelpause (kann man nicht beschreiben, muss man gesehen haben, wie
eine Handvoll Frauen in den Wald verschwinden), gefolgt von einer weiteren
(Stephan: „Das gibt’s ja gar nicht, wir haben doch gerade eben eine Pause
gemacht!“) und dann war’s auch schon geschafft. Ute hat in der Zwischenzeit
nicht die Ruhe genießen können („Bin ich net gewohnt!“), hat die Gegend
erkundet und etwas Herbstdekoration mitgebracht (Beate: „Beim Klaus käm’ das
nicht ins Auto.“).
Nach
selbstgebackenen Kuchen von Dani ging’s los mit Duschen, Packen, Räder
verstauen (setzt bei manchem Auto ein Ingenieurstudium voraus!) und
Abschiednehmen. Ganz klar gab’s noch einen Eintrag ins Gästebuch (A propos, der
beste Eintrag dort war: Am Freitag brach Martin sich die Schulter, am Samstag
Michael eine Speiche und am Sonntag Ralf den Wurstsalat!!!).
Fazit: Es war ein sehr schönes, für alle erholsames
Wochenende und es war nicht das letzte Mal, dass wir zusammen weggefahren sind.
Oder???
P.S.
Neue Gesichter sind immer willkommen!
(Claudia
Pareik)