5.10.2009

Erinnerungen an ein wunderschönes MTB-Wochenende (25.9.-27.9.09)

Die Idee zu einem Technik-Workshop nur für Frauen entstand im Frühjahr sicher - mitten im Wald, als ich mal wieder vor einer Treppe oder Wurzelstück stand, dass anscheinend nur für Gisela und mich ein Hindernis darstellte. Eine kleine Umfrage im LSV ergab, dass es einige Interessentinnen für so einen Workshop gab und auch die Internetrecherche offenbarte, dass wir nicht die einzigen weiblichen Biker waren, die mit der Fahrtechnik auf Kriegsfuss stehen. Warum sonst gab es einige Anbieter für „Workshops only for Ladies“? Die Wahl war schnell getroffen: Team Udo Bölts, das Beste ist gerade gut genug für uns!


Letztes Wochenende war es dann soweit: 8 Frauen aus der Vorderpfalz (Andrea Krakau, Jutta Thomé, Ute Ramseier, Beate Willer, Gisela Kipper, Maria Helmstädter, Sabine Zischkale und Claudia Pareik) machten sich auf den Weg nach Merzalben in die Südpfalz, um bei Stephan Wagner das MTBiken von Grund auf richtig zu erlernen. Die Frühankommer haben am Freitag bereits ihre erste Testfahrt gemacht, wobei Juttas Rad (ein klasse Rad der Marke Rotwild) erstmals gescheut und die Bikerin abgeworfen hat. Für den Abend haben wir uns mit Sekt eingestimmt, danach ging’s mit Flammkuchen satt und Dornfelder weiter. Nach sieben Flaschen Wein (Kommentar von Stephan: „Normalerweise reicht der Wein immer“) war der Vorrat aufgebraucht und wir sind schlafen gegangen – nicht ohne nachzuforschen, wer denn der einzige männliche Gast in unserer Unterkunft ist. Wir hatten ja schon die Befürchtung, dass es ein uns bekannter guter Radfahrer vom LSV sein könnte.

Falls Stephan gedacht hatte, dass wir am nächsten Morgen mit den Nachwehen des Abends kämpfen, hat er sich geirrt! Um sieben Uhr waren die ersten Damen schon beim Joggen und um 8 Uhr saßen alle erwartungsvoll beim Frühstück, dass Dani, die Lebensgefährtin von Stephan, uns liebevoll gerichtet hatte. So gestärkt saßen wir alle um 9:30 gespannt im Hof des BIKOTELS und hörten zu, was Stephan uns in groben Zügen zum MTB zu erzählen hatte. Danach ging’s Richtung Sportplatz um erste Übungen für die Fahrtechnik zu erlernen. Es war für jeden was dabei, egal ob Anfänger oder Fortgeschrittene. Stephan war, bis auf die Bremsübung, ganz zufrieden mit uns. Da sind wir alle durchgefallen. Egal: Wer bremst, hat Angst! Man glaubt es kaum, aber auch auf einem Fußballplatz kann man eine Distanz von 10 KM zurücklegen - nur mit Technikübungen…

Etwas erschöpft ging’s zurück zu unserer Unterkunft, wo bereits die Minestrone auf uns wartete. Nach einer kurzen Mittagspause, wo wir uns die Sonne auf den Bauch scheinen ließen, wurde es ernst. Die ersten Single Trails warteten auf uns. Es ging 30 KM rund um den Luitpoldturm und es waren einige knifflige Passagen dabei. Wer’s nicht glaubt, fragt Ute. Auch ihr Bike hat an einer Stelle gescheut. Erschöpft, aber richtig zufrieden kamen wir nach Merzalben zurück, wo Dani schön mit einem warmen Apfelkuchen auf uns wartete. Den im Bauch ging’s in die Sauna, wo wir Kraft für den Abend tankten. Unsere Gastgeber hatten einen Tisch im Filmtheater in Rodalben reserviert (Ob sie ihre Ruhe vor uns haben wollten?). Rodalben war gar nicht so einfach zu finden ohne NAVI!!!!!!!! Und zurück nach Merzalben war es noch schwieriger, besonders wenn man Mitfahrer hat, die einem während der Fahrt Gruselgeschichten erzählen (Stell dir mal vor, da vorn steht einer mit ‚ner Axt im Kopf!).

Der Samstagabend endete nicht ganz so alkoholgeschwängert wie der Abend zuvor. Zwei Flaschen Sekt zum Abschluss eines anstrengenden Sporttags sind nun wirklich nicht allzu viel. Wäre es mehr gewesen, hätte Jutta unseren „Mitschläfer“ nicht gehört, der verzweifelt versucht hat, ins Haus zu kommen. Nicht dass er zuviel gefeiert hätte, weil der FCK gewonnen hat… Nein, irgendjemand hat den Schlüssel innen an der Tür stecken lassen, und das Schloss ließ sich somit nicht mehr öffnen.

Die Gruppe hat sich sehr schnell aufgelöst, bis auf ein paar ganz EISENHARTE (ich verrat nicht wer das war), die sich angeregt über die Intelligenz bei Handballspielern unterhielten. Kurz vor 1 Uhr war dann wirklich Schluss.

Am Sonntagmorgen wurden wir etwas unsanft geweckt. Zumindest die, die einen leichten Schlaf hatten und das Auf und Ab auf der Holztreppe mitbekommen haben. Das Haus war doch etwas hellhörig. Die ersten Jogger waren auch bald bei 4 °C kurzärmlig und in kurzen Hosen unterwegs. Das sind halt Ironwomen!!!!!! Die Brötchen mussten wir diesmal selbst holen, denn Stephan war bereits mit seinem Sohn in Richtung Sinsheim unterwegs. Wir sind ja flexibel! Wie auch am Samstag haben wir alle das Frühstück genossen, schließlich hat nicht jede zu Hause das Privileg, sich an den gedeckten Tisch setzten zu können. Das alleine war schon die Reise wert! Oder, Mädels?

Um 9 Uhr war Stephan zurück und wir konnten nach kurzen Diskussionen über die Kleiderfrage pünktlich in Richtung Dahn starten. Ute konnte nicht mit. Der gestrige Sturz war deutlich als Riesenhämatom oberhalb vom linken Knie sicht- und spürbar. Die Tour war leicht, nur ein paar einfache Singletrails mussten bewältigt werden. Der Rest bestand eher aus Radwanderwegen, die letztendlich auch an das Naturfreundehaus in Dahn führten, wo wir uns an Neuem Wein, Schorle und Brezeln gestärkt haben. Stephan hat uns eine ganze Menge von sich und seiner Arbeit als MTB-Guide erzählt und hat im Gegenzug auch eine ganze Menge über uns, den Verein und unsere Familien erfahren. Böse Zungen behaupten, er könne jetzt anhand unserer Erzählungen jeder Teilnehmerin den richtigen Ehemann zuordnen!!

Auch die schönste Tour geht mal zu Ende und wir mussten zurück. Unterwegs gab’s noch mal ‚ne Pinkelpause (kann man nicht beschreiben, muss man gesehen haben, wie eine Handvoll Frauen in den Wald verschwinden), gefolgt von einer weiteren (Stephan: „Das gibt’s ja gar nicht, wir haben doch gerade eben eine Pause gemacht!“) und dann war’s auch schon geschafft. Ute hat in der Zwischenzeit nicht die Ruhe genießen können („Bin ich net gewohnt!“), hat die Gegend erkundet und etwas Herbstdekoration mitgebracht (Beate: „Beim Klaus käm’ das nicht ins Auto.“).

Nach selbstgebackenen Kuchen von Dani ging’s los mit Duschen, Packen, Räder verstauen (setzt bei manchem Auto ein Ingenieurstudium voraus!) und Abschiednehmen. Ganz klar gab’s noch einen Eintrag ins Gästebuch (A propos, der beste Eintrag dort war: Am Freitag brach Martin sich die Schulter, am Samstag Michael eine Speiche und am Sonntag Ralf den Wurstsalat!!!).

Fazit: Es war ein sehr schönes, für alle erholsames Wochenende und es war nicht das letzte Mal, dass wir zusammen weggefahren sind. Oder???

P.S. Neue Gesichter sind immer willkommen!

(Claudia Pareik)

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